Noch immer wird neu gebaut – statt vorhandene Substanz zu erhalten. Erhalten und Umbauen statt Abreißen ist nicht nur im Hinblick auf Nachhaltigkeit und einen verantwortungsvollen Umgang mit knapper werdenden Ressourcen das Gebot der Stunde. Es ist auch ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Baukultur und stärkt die Gemeinschaft.
Bauen und Abbruch sind für ca. 55% des Abfalls in Deutschland und für ca. 39% des CO2-Ausstoßes weltweit verantwortlich und der Landschaftsverbrauch durch Neubaugebiete und die damit verbundene Flächenversiegelung. Die Strategie scheint also eindeutig: Abfall und CO2-Ausstoß im Bau und im Betrieb vermeiden, Flächenverbrauch einschränken.
Wie kann das gelingen?
Der Flächenverbrauch kann nur durch Nachverdichtung und Umnutzung innerhalb der bestehenden Gemeindegrenzen eingedämmt werden: Bestandsgebäude neuer Nutzung zuführen, nachverdichten und bereits bebaute Areale überbauen, wenn dies möglich ist. Hier ist Kreativität im Umgang mit der Baugesetzgebung erforderlich. Und im Umkehrschluss keine neue, großflächige Erschließung von Bauland für Wohnen, Industrie und Gewerbe sowie Verkehr außerhalb der Städte und Gemeinden mehr genehmigen.
Für das Bauen selber gilt es den Fokus zu verändern: Eine einfachere, nachhaltigere, resilientere und damit kostengünstigere Ausführung. Hierzu gibt es mit „Gebäudetyp-e“ eine Intitiative der Bayerische Architektenkammer.
Dazu gibt es bereits bundesweit gelungene Beispiele. Sie können uns motivieren, diese Mammutaufgabe anzugehen, für eine bessere und umweltfreundlichere Zukunft.
Roger Mandl