„Geburtsbaum“ – Die Stadt Landsberg nimmt die Tradition und das Vorbild andrer Städte auf und stellt für jedes neugeborene Kind einen Geburtsbaum zur Verfügung

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,
sehr geehrte Damen und Herren des Stadtrates Landsberg,

für jedes neugeborene Kind einen Baum zu pflanzen, ist in manchen Regionen eine alte Tradition, die
nun zunehmend auch von anderen Kommunen wiederbelebt wird. Die Stadt Freiburg zum Beispiel
schenkt jedem Neugeborenen einen Apfel, Birnen oder Kirschbaum. „Geburtsbäume“ sind aber nicht
nur eine schöne Tradition, sie tragen auch dazu bei, die Artenvielfalt und Biodiversität zu fördern. Obst-
bäume sind wahre Alleskönner: Sie spenden Schatten, bieten mit ihrem reichen Blüten und Fruchtan-
gebot Lebensraum und Nahrung für Mensch und Tier, filtern die Luft und wirken als natürliche Klima-
anlagen. Im eigenen Garten gepflanzt, werden sie Teil des persönlichen Wohnumfeldes und die Kinder
können über viele Jahre das Wachsen „ihrer Bäume“ selbst miterleben.

In Form von Streuobstwiesen oder als Alleen im Außenbereich bilden sie wertvolle Biotope, die Le-
bensräume miteinander vernetzen. Geburtsbäume sind daher nicht nur für jedes Kind ein individuelles
Geschenk, sondern gleichzeitig auch ein nachhaltiger Beitrag für Klima, Arten und Umweltschutz.
Für die Stadtratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stelle ich deshalb folgenden Antrag:

  1. Für jedes neu geborene Kind wird in Landsberg ein Baum (vorzugsweise ein Apfel bzw. Obst-
    baum) verschenkt. Der Gutschein wird gleichzeitig mit dem Glückwunschschreiben der Stadt an die
    Eltern ausgehändigt.
  2. Falls der Baum nicht in einen eigenen Garten gepflanzt werden kann/soll, werden die
    Geburtsbäume auf gemeindeeigenen Flächen gepflanzt, z. B. als Streuobstwiesen (ähnlich
    westliches Ufer Altöttinger Weiher) oder wegbegleitend, z.B. am Pössinger Weg.
  3. Die Verwaltung wird beauftragt zu klären,
    ob Fördermittel (Bund, Land, Stiftungen) für diese Maßnahmen eingeworben werden können
    (z. B. Förderungen über Vertragsnaturschutz, Förderung von Streuobstwiesen, etc.),
    welche gemeindeeigenen Flächen für diese Maßnahmen geeignet sind
    und genutzt werden können.

Um gleichzeitig Arten und Sortenvielfalt zu unterstützen, wird durch die Verwaltung eine Auflistung
erstellt, aus dem sich die Eltern ihre Baumart und sorte aussuchen können. Auch für die Neugeborenen,
deren Familien keine Möglichkeit haben, den Baum selbst im eigenen Garten zu pflanzen, entsteht
neues Leben im Wald: Für die Neugeborenen, für die keine Obstbäume abgeholt wurden, übernimmt
das die Stadt in einer jährlichen Pflanzaktion zu der die Eltern eingeladen werden.

Der Geburtsbaum wäre ein Zeichen für Familienfreundlichkeit in der Stadt und gleichzeitig auch ein
Beitrag zum Klima und Artenschutz.